Hüftchirurgie
Künstliches Gelenk schafft Lebensqualität
Heute können Patienten mit Arthrose dank künstlichem Gelenksersatz einen schmerzfreien Alltag führen. Möglich machen dies minimal invasive, gewebeschonende Operationen und hochwertige Prothesenmaterialien. Früher stellte die Diagnose «Arthrose des Hüftgelenkes» für Patientinnen und Patienten nicht selten einen Schrecken ohne Ende dar: Ihre abgenutzten oder zerstörten Gelenke führten häufig zu Schmerzen und Gehschwierigkeiten, welche die Lebensqualität beeinträchtigten. Seit in den Sechzigerjahren das künstliche Hüftgelenk, die Hüfttotalprothese, entwickelt wurde, hat diese Krankheit viel von ihrem Schrecken verloren. Dank der Prothese wurde die Behandlung revolutioniert: Nach Implantation einer Hüfttotalprothese bei Arthrose sind Patienten wieder schmerzarm oder schmerzfrei, können gut laufen, sich oft sogar sportlich betätigen und bleiben länger arbeitsfähig und selbstständig. Neue Materialien und Operationstechniken sorgen für eine möglichst geringe Operationsbelastung und gute Langzeitergebnisse.
Schleichende Abnutzung
Mit zunehmendem Alter nützt sich der Gelenksknorpel von Hüftpfanne und Hüftkopf manchmal ab (Hüftgelenksarthrose). Da der Knorpel durch die Abnutzung zunehmend dünner wird, einreisst und aufraut, erhöht sich der Druck auf die darunter liegenden Knochen. Es kommt zu einer Verdickung des Knochengewebes unter der Knorpelschicht und einer Vergrösserung der Gelenksfläche, um den Druck auszugleichen.
Es bilden sich sogenannte Osteophyten, die das Hüftgelenk immer unbeweglicher machen. Dieser Prozess schreitet solange voran, bis die Knorpelsubstanz abgerieben ist und die Knochen ohne Schutz auf den gegenüberliegenden Knochen liegen. Im Anfangsstadium treten meist noch wenig Beschwerden auf, erst mit dem Fortschreiten des Gelenkverschleisses kommt es zu für die Hüftarthrose typischen Symptomen: Schmerzen, häufig auch in der Nacht, Hinken und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Ein Gespräch mit dem Arzt bildet zusammen mit der körperlichen Untersuchung die Grundlage der Diagnostik bei Hüftschmerzen. Dabei ergeben sich meist bereits konkrete Hinweise auf die Arthrose. Zur definitiven Diagnose und zur Beurteilung des Schweregrades ist eine Röntgenuntersuchung angezeigt. In den Frühstadien der Arthrose wird vor allem mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Ist die Gelenkzerstörung derart fortgeschritten, dass Schmerzen und Bewegungseinschränkungen überhand nehmen, drängt sich die Implantation einer Hüfttotalprothese auf.