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Schilddrüse

Die Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie ist ein spezialisierter Bereich der Medizin, der sich mit der Behandlung von Erkrankungen dieser beiden wichtigen Organsysteme befasst. Die Schilddrüse, die sich im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes befindet, ist entscheidend für die Regulierung des Stoffwechsels sowie für die Steuerung vieler lebenswichtiger Körperfunktionen. Sie produziert Hormone, die unter anderem die Herzfrequenz, die Körpertemperatur und das Wachstum beeinflussen.

Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Endokrinologie bieten wir umfassende diagnostische Massnahmen wie Ultraschalluntersuchungen, Hormonanalysen und gegebenenfalls Biopsien, um eine exakte Diagnose zu gewährleisten, um anschliessend interdisziplinär einen individuell abgestimmten Therapieplan auszuarbeiten und mit den Patientinnen und Patienten zu besprechen.

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Aufgaben Schilddrüse

Die in der Regel vier benachbarten Nebenschilddrüsen (kleine, erbsengroße Drüsen) regulieren den Kalziumhaushalt und spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung von Knochen- und Muskelgesundheit.

Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen können viele Ursachen haben und in ihren Symptomen sehr unterschiedlich sein. Von gutartigen Knoten (Struma) bis hin zu bösartigen Tumoren, von hormonellen Überfunktionen (Hyperthyreose) bis zu funktionellen Störungen (Hypothyreose) – die Palette möglicher Krankheitsbilder ist vielfältig und erfordert eine präzise Diagnostik und eine individuell angepasste Behandlung.

Erkrankungen der Schilddrüse

Die Schilddrüse kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein, die sich oft in Form von Knoten oder Vergrößerungen bemerkbar machen.

  • Eine verbreitete Erkrankung ist die sogenannte Knotenstruma, auch als «Kropf» bekannt, bei der sich die Schilddrüse vergrössert und Knoten bildet. Diese Knoten sind meist gutartig, können jedoch Beschwerden wie Schluckprobleme oder ein Druckgefühl im Hals verursachen. In selteneren Fällen können diese Knoten auch bösartig sein, die dann ebenso eine gezielte chirurgische Behandlung erfordern.
  • Eine andere häufige Erkrankung der Schilddrüse ist die Überfunktion (Hyperthyreose), bei der die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Dies kann zu Symptomen wie Herzrasen, Zittern, Gewichtsverlust und Schlafproblemen führen. Im Gegensatz dazu gibt es die Unterfunktion (Hypothyreose), die zwar selten operativ behandelt wird, jedoch zu Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit führen kann.
  • Die Nebenschilddrüsen sind vor allem von Funktionsstörungen betroffen, wie dem primären Hyperparathyreoidismus. Bei dieser Erkrankung produzieren die Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon, was zu erhöhten Kalziumspiegeln im Blut führt. Dies kann Beschwerden wie Müdigkeit, Muskelschwäche, Nierensteine und sogar Osteoporose verursachen, da die Knochen zunehmend Kalzium verlieren. Diese Art der Überfunktion wird häufig operativ behandelt, um die Symptome und die langfristigen Folgen für die Gesundheit zu lindern.

Operationsmethoden

In unserer Klinik legen wir grössten Wert darauf, dass operative Eingriffe an der Schilddrüse und den Nebenschilddrüsen nicht nur medizinisch effektiv, sondern auch kosmetisch schonend durchgeführt werden. Gerade im Halsbereich ist es unser Ziel, ästhetisch ansprechende Ergebnisse zu erzielen und sichtbare Narben so klein wie möglich zu halten.

  • Bei der Operation an den Nebenschilddrüsen, etwa zur Behandlung einer Überfunktion (Hyperparathyreoidismus), nutzen wir innovative Lokalisierungsmethoden wie die Indocyaningrün-Fluoreszenz (ICG). Diese Methode ermöglicht es uns, die betroffenen Nebenschilddrüsen genau zu identifizieren und gezielt zu operieren. Der Vorteil dieser Technik liegt in der hohen Genauigkeit und Schonung des umliegenden Gewebes.
  • Ein besonderes Augenmerk legen wir auf den Schutz des Stimmbandnervs (Nervus recurrens), der bei Schilddrüseneingriffen gefährdet sein kann. Um das Risiko einer Stimmbandlähmung zu minimieren, verwenden wir während der Operation das sogenannte Neuromonitoring. Mit dieser Technik überwachen wir kontinuierlich die Funktion des Nervs und können sicherstellen, dass dieser nicht geschädigt wird.
  • Bei allen bösartigen Befunden, ist die Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachbereichen entscheidend. Solche Fälle werden bei uns stets am interdisziplinären Tumorboard besprochen. Hier kommen neben der Chirurgie Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammen – darunter Onkologie, Radiologie, Endokrinologie und Pathologie – um gemeinsam den optimalen Behandlungsplan festzulegen. So stellen wir sicher, dass jede Patientin und jeder Patient eine umfassende, individuell abgestimmte Therapie erhält, die sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert.

Ihr Aufenthalt bei uns

Die Eingriffe an der Schilddrüse und den Nebenschilddrüsen werden in unserer Klinik stationär durchgeführt. In der Regel können die Patientinnen und Patienten das Spital bereits am zweiten oder dritten Tag nach der Operation wieder verlassen.

Die Fadenentfernung erfolgt bei diesen Operationen schon besonders früh am dritten postoperativen Tag – ein Vorteil, der die kosmetisch optimale Heilung fördert.

Nach der Entlassung erfolgen die kurzfristigen Kontrollen durch ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt. Etwa sechs Wochen nach der Operation laden wir Sie zu einer Abschlusskontrolle in unsere chirurgische Sprechstunde ein, um den Heilungsverlauf zu überprüfen und sicherzustellen, dass Sie sich vollständig erholt haben.

Operation durch den Mund (TOETVA)

Wir führen zudem die sogenannte transorale Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsen-Entfernung (TOETVA/TOEPVA, transoral endoscopic thyroidectomy vestibular approach) durch, bei der der Zugang über den Mund erfolgt. Der grosse Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Patientinnen und Patienten weniger Schmerzen haben und keine sichtbaren Narben am Hals zurückbleiben.